U-Bahn-Linie 9 München

Entlastungsspange im Herzen Münchens

Die langfristigen Prognosen zur Siedlungsentwicklung für die Landeshauptstadt München lassen eine erhebliche Steigerung der Verkehrsnachfrage im Stadtzentrum erwarten. Daher wurde das Projekt „Entlastungsspange U9“ initiiert, das eine neue Innenstadtstrecke vorsieht, die dem zu erwartenden Nachfragewachstum auf den Nord-Süd-Relationen, insbesondere auf der U2 (Nordabschnitt) sowie der U3 und der U6, wirksam begegnen soll. Auch soll den bereits heute bestehenden Kapazitätsengpässen entgegengewirkt werden.

In mehreren Teilaufträgen werden für die neue Direktverbindung von der Station Münchner Freiheit über den Hauptbahnhof bis zur Implerstraße folgende Streckenabschnitte und Bahnhöfe sowie Bestandsverkehrsknoten bearbeitet:

  • Erweiterung Bahnhof Münchner Freiheit (MU) - neuer Bahnhof Elisabethplatz (EL) - neuer Bahnhof Pinakotheken (PI) – Hauptbahnhof inkl. Untervariante Bahnhofserweiterung Dietlindenstraße (DL)
  • Hauptbahnhof - neuer Bahnhof Esperantoplatz (EO) – Erweiterung Bahnhof Implerstraße (IP) – Brudermühlstraße U3 (BL) bzw. Harras U6 (HS)  inkl. Untervariante neuer Bahnhof Implerstraße (IPPC) bei gleichzeitiger Auflassung der Bestandsbahnhöfe Implerstraße (IP) und Poccistraße (PC)
  • Erweiterung Bahnhof Theresienstraße (TH) – Hauptbahnhof (Ast U29)
  • Bau- und trassierungstechnische Untersuchung neuer Bahnhof Hauptbahnhof (HB)

Haltestellenbauwerke werden dabei sowohl in offener als auch in NÖT-Bauweise geplant, Streckentunnel  für Tunnelbohrmaschinen und für NÖT-Vortrieb konzipiert. Dabei werden zahlreiche bau-und trassierungstechnische Varianten geprüft,  Grobkostenberechnungen, Grobterminpläne und Risikoanalysen erstellt.

Das Projekt ist geprägt von dichter innerstädtischer Bebauung, schwerem Spezialtiefbau und Tunnelbau, Bauen im Bestand unter Betrieb und intensiven Abstimmungen mit den betrieblichen Stabstellen der SWM. Insbesondere die beengten Platzverhältnisse, auch in Bezug auf Tiefenlagen in Kreuzungsbereichen mit bestehenden und geplanten Linien der S- und U-Bahn, sowie die optimale bau- und trassierungstechnische Einbindung in das Bestandsnetz stellen große Herausforderungen dar.

Ziel sind die Findung möglicher Trassenabschnitte und die Ausbildung von Haltestellen mit bestmöglicher Gesamtnetzwirkung samt deren optimaler Anbindung an die Oberfläche. Betriebs- und Fahrgasträume für die modernsten technischen Anforderungen (Brandrauchentlüftung, fahrerloser Betrieb etc.) werden berücksichtigt.

Projektdaten:

Auftraggeber: Stadtwerke München GmbH (SWM)

Ort: Landeshauptstadt München, Deutschland

Leistungen: Vertiefte Machbarkeitsuntersuchungen, Verkehrsplanung und Tunnelbau, Trassierung, Bahnhofsentwürfe, Tunnelbautechnik

Bearbeitungszeitraum: 2016 - 2019