ÖBB Wien Lainzer Tunnel

Verbindung von West-, Süd- und Donauländebahn - Zubringer Hauptbahnhof

Die neue zweigleisige Hochleistungstrecke zweigt im Bahnhof Wien Meidling von der Südbahn ab, unterquert den 13. und 14. Wiener Gemeindebezirk und erreicht nach 11,9 km als Wienerwaldtunnel die Landesgrenze zu Niederösterreich. Der Lainzer Tunnel ist ein Kernstück der neuen Westbahn und der neuen Eisenbahnkonfiguration in Wien.

Der Lainzer Tunnel wurde im Jahre 1996 in 4 Teilabschnitten eisenbahnrechtlich eingereicht:

  1. Einbindung Südbahn: Der Meidlinger Einschnitt wurde unter Bahnbetrieb auf bis zu 9 Gleise verbreitert. Nah- und Fernverkehr wurden entflochten, durch die Unterwerfung der Schnellbahn werden Zugskreuzungen künftig vermieden.
  2. Anbindung Donauländebahn: Der Tunnel teilt sich unterirdisch in die zweigleisige Personenzugstrasse Richtung Bf. Wien Meidling und in zwei eingleisige Güterzugsgleise Richtung Donauländebahn, die in geschlossener Bauweise vorgetrieben wurden. Beim Schöpfwerk erfolgte die Unterquerung von 3 Bahntrassen sowie zahlreicher Hochspannungsleitungen in einem zweigleisigen Tunnel in offener Bauweise.
  3. Verbindungstunnel: Der Tunnel ist auf eine Maximalgeschwindigkeit von 160 km/h ausgelegt und wurde als zweigleisiger einröhriger Tunnel in bergmännischer Bauweise hergestellt. Die Tunnelsicherheit gewährleisten Notausstiege im Abstand von ca. 500 m mit einer Tiefe bis zu 120 m.
  4. Verknüpfung Westbahn: Das Kernstück ist die unterirdische viergleisige Weichenhalle im Bereich der Haltestelle Wien-Hadersdorf, in der die niveaugleiche Kreuzung der neuen Hochleistungsstrecke mit den beiden Rampen zur bestehenden Westbahn Richtung Purkersdorf und Richtung Wien Hütteldorf erfolgt. An der Oberfläche wurden die Haltestellen Wolf in der Au, Hadersdorf und Weidlingau neu errichtet.

Die Gesamtlänge an neu- bzw. umzubauenden Eisenbahnstrecken beträgt 23,7 km.
Für die Herstellung unter laufendem Bahnbetrieb waren im Bereich der Verknüpfung Westbahn und der Einbindung Südbahn zahlreiche Bauprovisorien erforderlich und eine intensive Abstimmung der Gleisbauphasen mit allen Betroffenen, um insbesondere auch in der Bauphase alle 8 Bahnsteigkanten des Bahnhofs Wien Meidling anzufahren. Der technisch anspruchsvollste Teil war der Kreuzungspunkt der Güterzugstrasse unter der Personenzugstrasse und der Südbahn, der vorlaufend in Schlitzwandbauweise hergestellt wurde. Heute liegen hier inklusiver der in Hochlage querenden Donauländebahn vier Bahnstrecken übereinander. Ein Hebewerk mit einer Leistung von 600 l/s sorgt für die Ableitung der Bahnwässer all dieser Strecken.

Die Planungsaufgabe umfasste in der Phase der Einreichung neben der Trassierung und Zusammenführung aller Unterlagen insbesondere die Koordinierung aller externen Planer, Gutachter und die Abstimmung mit den Fachabteilungen der ÖBB. In der Ausschreibungs- und Detailplanungsphase lag der Schwerpunkt neben der Konzeption der Bauphasen auf der Unterbau- und Entwässerungsplanung.

Die Bearbeitung der gesamten Streckenplanung erfolgt in Alleinverantwortung.

Projektdaten

Auftraggeber: ÖBB Infrastruktur AG (bzw. ursprünglich Hochleistungsstrecken AG)

Ort: Wien 10., 12., 13. und 14. Bezirk sowie NÖ Unterpurkersdorf, Österreich

Leistungen: Verkehrsplanung, Eisenbahnstreckenplanung im Einreichprojekt, Ausschreibungsprojekt und Ausführungsprojekt

Bearbeitungszeitraum: 1990 - 2012